Für Gold-Bullen ist der Kauf von physischem Gold die einzig wahre und wertbeständige Geldanlage und nicht das Investieren in Derivate alias Papier-Gold. Kommt die große Fiatgeld-Krise,wird der Wert des physischen Goldes unabhängig vom Papiermarkt sein und als der Wertträger dastehen. Erste Preisabweichungen zugunsten physischen Goldes gibt es bereits.

Was ist eigentlich physisches Gold?

Physisches Gold ist ein Rohstoff und Anlageinstrument, welches in physischer Form von Nugget bis Goldbarren vorhanden ist. Gold ist ebenso ein Produkt der Banken, welches in nicht physischer Form als virtuelles Gold (sogenanntes Papiergold) auftritt.

Für Anleger, die auf direktem Weg physisches Gold erwerben möchten, ist eine grundsätzlich Möglichkeit der Kauf von sogenanntem Anlagegold (Goldbarren und Anlagemünzen) oder der Kauf von Schmuckgold und Sammlermünzen. Im Erwerb ist Anlagegold günstiger, denn Schmuckgold und Sammlermünzen sind teurer als der eigentliche Materialwert.

Die Gründe für den Erwerb von Schmuckgeld und Sammlermünzen reichen über die Erwartungen auf eine Goldpreisentwicklung hinaus. Hier spielen persönliche Interessen und Motive die Hauptrolle. Der Besitz allein macht den Käufer glücklich. Für Anleger, die allein an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben möchten, ist Anlagegold das geeignete Anlageinstrument.

Das Steinbeis Research Center for Financial Services hat 2011 eine Studie zum Anlageverhalten der potentieller Goldkäufer durchgeführt. Demnach würden 88 Prozent der deutschen Privatpersonen bei ihrer Kapitalanlage Gold in Form von Goldbarren oder Goldmünzen wählen. Die restlichen 12 Prozent würden goldbezogene Wertpapiere wählen.

Wer in physisches Gold zum Zweck der Kapitalanlage investiert, hat mehrere Möglichkeiten der Lagerung. Das wären die private Lagerung im eigenen Haushalt oder die Verwahrung bei der Bank im gemieteten Schließfach.

Eine weitere Möglichkeit ist die Lagerung in zentralen Hochsicherheitstresoren von Sicherheitsdiensten oder Banken. Anlagegold wird dann auch Tresorgold genannt.

Wichtiges zu physischem Gold auf einen Blick:

  • Physisches Gold als Anlagegold und Schmuckgold & Sammlermünzen
  • Private Verwahrung, Schließfachverwahrung, Tresorgold
  • Direktes Eigentum des Besitzers
  • Direkte Partizipation an der Entwicklung des Goldpreises
  • Gewinne steuerfrei bei Haltedauer über 1 Jahr
  • Verwahrungsrisiko (teilweise mit Hausratversicherung, u.ä. versicherbar)

Goldbaren liegen kreuz und quer

Goldbarren können als Anlagegeold in verschiedenen Größen ab 1 Gramm bis 1 Kilogramm gekauft werden.

Was ist Anlagegold – Definition

„Gold in Barren- oder Plättchenform mit einem von den Goldmärkten akzeptierten Gewicht und einem Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel (Barren oder Plättchen mit einem Gewicht von höchstens 1g können die Mitgliedstaaten von der Regelung ausnehmen) oder Goldmünzen, die einen Feingehalt von mindestens 900 Tausendstel aufweisen, nach dem Jahr 1800 geprägt wurden, in ihrem Ursprungsland gesetzliches Zahlungsmittel sind oder waren und üblicherweise zu einem Preis verkauft werden, der den Offenmarktwert ihres Goldgehalts um nicht mehr als 80 % übersteigt“ (Quelle: EU-Richtlinie 98/80/EG1)

Neben dem direkten Erwerb von Anlagegold gibt es börsengehandelte Goldprodukte (Buch-Gold), beispielsweise Gold-ETC. Bei diesem Anlageprodukt wird der Anleger nicht direkt Eigentümer an physischem Gold.

Abhängig vom Produkt besitzt er einen gedeckten oder ungedeckten Schuldschein (Schuldner ist Emittent) oder einen Anteil an einem bestimmten mit Gold versehenen Sondervermögen.

Trading von CFDs auf Gold sind eine bei Tradern beliebte Handelsart. Hier wird  auf kurzfristige Goldpreisentwicklungen gesetzt und beispielsweise auch auf fallende Goldkurse spekuliert. CFD-Broker wie eToro oder Aktienbroker wie onvista bank bieten geeignete Handelsmöglichkeiten an.

Finanzkrise, Corona-Pandemie, exzessive Geldpolitik der FED und EZB haben die Gold-Bullen auf den Markt gelockt. Privatanleger haben sich mit Goldbarren in Größen von 1 bis 5 Gramm eingedeckt. Wer Anfang des Jahres in den Gold-Markt bei Preisen von um die 1400 USD eingestiegen ist, kann sich derzeit über eine Wertsteigerung von mehr als 20 Prozent freuen.

Kommt der Rücksetzer im Goldpreis?

Im März 2020 hat Karatbars dem Portal tagblatt.de in einem Interview bereits einige interessante Antworten auf die Frage „Kommt der Rücksetzer im Goldpreis?“ gegeben. Die Corona-Pandemie war in vollem Gange und ein Ende nicht abzusehen. Aus heutiger Sicht ist die prognostizierte Entwicklung beim Goldpreis eingetreten. Innerhalb von sechs Monaten hat der Goldpreis die Marke von 2.000 US-Dollar durchbrochen. Auf die Frage, ob Ausbreitung von Corona der wichtigste Indikator für den Goldpreis sei oder ob mit einem Anstieg auch ohne den Virus zu rechnen sei, meinte Karatbars:

„Der Goldpreis befand sich bereits vor dem Ausbruch in einer guten Position, doch das Virus sorgt für den anhaltenden Höhenflug. Daher wird auch der weitere Verlauf über die Preisentwicklung bestimmen. Aber auch abseits des Virus gibt es Szenarien, die einen steigenden Goldpreis beinhalten. Dafür müssen allerdings einige Faktoren zusammenlaufen, denn die Preisstruktur des Edelmetalls ist abhängig von der Marktsituation.

Der wichtigste Aspekt bleiben die tiefen Zinsen, die auch weiterhin allgegenwärtig sind und uns wohl auch in der Zukunft erhalten bleiben werden. Gold ist schließlich ein Schutz für Kapital, wenn die Geldpolitik großzügige Spielregeln festlegt. Das Thema Coronavirus wird hier jedoch ebenfalls einen erheblichen Teil zur Entwicklung des Goldpreises beitragen.“

Wertentwicklung in verschiedenen Zeiträumen

Corona-Pandemie, schwacher US-Dollar, weltweiter Wirtschaftseinbruch .. haben für einen Goldpreis-Anstieg gesorgt. Die Marktsituation ist weiterhin günstig für Gold-Investoren und Gold-Spekulanten.

ZeitraumTief / Hoch in USDRendite in %
3 Monate1.670 / 2.07414,57
6 Monate1.451 / 2.07423,92
1 Jahr1.445 / 2.07431,22
5 Jahre1.046 / 2.07477,56
10 Jahre1.046 / 2.07461,41

 

Nach dem Erreichen des Zehnjahreshochs von 2.074 USD hat der Goldpreis nachgegeben und auf 1.907 USD gefallen. Für Anleger, Goldkäufer und Goldverkäufer stellt sich die Frage: Sind weitere Rücksetzer zu befürchten? Eine technische Kurskorrektur ist nach einer solchen Preisrally jedoch normal, mittlerweile bewegt sich der Gold-Preis bei um die 2.000 USD.

Was sind die Gründe für den fallenden Goldpreis?

Gold-Bullen müssen sich großen Bedenken machen. Nach einer Phase erheblicher Kursanstiege ist die Korrektur eines überkauften Marktes normal und auch gesund. Gold-Anleger verkaufen Teile ihrer Goldbestände, weil sie Gewinne mitnehmen möchten oder wie in der Corona-Pandemie müssen.

Ein Pfeil zeigt eine fallenden US-Dollar an

Verbindung von US-Dollar und Goldpreis: Fällt der US-Dollar ist das gut für den Gold-Preis

Ein andere Grund hängt mit dem US-Dollar zusammen. Ein steigender US-Dollar reduziert bei Händlern das Interesse an Gold. Das gilt für alles, was gegen den USD gehandelt wird, so auch Euro oder Britisches Pfund. Am 6. August 2020, wo der Goldpreis sein Hoch erreichte, befand sich der US-Dollar in einer stärkeren Position. Mittlerweile zeigt die US-Währung wieder Schwäche.

Wirkung auf den Goldpreis hat die Rendite für US-Staatsanleihen. Steigt diese, fällt der Goldpreis. Je weniger Rendite traditionelle Geldanlagen von Tagesgeld bis Anleihen bringen, desto attraktiver wird für Anleger das Edelmetall. Die Gründe, die für einen weiteren Goldpreis-Anstieg sprechen sind weiterhin vorhanden. Es bestehen steigende Inflationsängste, Papiergeldentwertung durch exzessives Gelddrucken, enorm steigende Staatsschulden weltweit usw. (Sinnvoll aus dem Kontext)