Für die Börse interessiere ich, Thomas Vittner, mich nun schon seit 20 Jahren. Anfangs war ich wenig erfolgreich – doch wer ist das schon von Beginn an? Aber mit der Zeit wurde meine Technik besser. Ich lernte, wie die Märkte ticken. Ich lernte, wie ich selbst tickte. Und ich verstand, dass es den einen richtigen Weg nicht gibt. Wie heißt es so schön: viele Wege führen nach Rom.
Daher kann man auch an der Börse mit vielen Methoden Erfolg haben. Warum man somit als Trader und als Anleger, also mit dem kurzfristigen Handel sowie auch mit „buy & hold“ Erfolg haben kann, darüber sprechen wir in den folgenden Absätzen.
Trading – was ist das?
Während die meisten, auch wenn sie keine Aktien besitzen, noch wissen, was Aktien sind, wissen die wenigsten, worum es beim Trading geht. Und wenn sie es wissen, dann glauben sie oft, dass Trading gar nicht funktioniert. Dass der kurzfristige Handel nur etwas für Zocker ist. Und dass man mit dem Trading bloß Geld verlieren kann.
Doch wie so vieles an der Börse ist auch das ein Mythos, der sich hartnäckig in den Köpfen der Menschen verankert hat. Die Wahrheit sieht nämlich ganz anders aus, denn ich lebe seit über 10 Jahren vom Trading.
Trading ist ein Beruf, den man lernen kann. Trading bedeutet nicht das schnelle Geld. Trading bedeutet, ein Regelwerk für den Kauf von Wertpapieren wie Aktien, Futures oder CFDs zu entwickeln, das funktioniert.
Das Wort Traden kommt wie so vieles an der Börse aus dem englischen. Handeln heißt es auf Deutsch, und handeln hat auch die Bedeutung von „etwas tun“. Etwas machen. Nicht nur herumsitzen und zusehen. Und das ist schon eines der großen Missverständnisse. Trader – zumindest echte Trader – tun in einer gewissen Art und Weise relativ wenig. Wir klären es gleich auf.
Trader sind Strategen und keine Arbeiter
Tradet man vernünftig, braucht man operativ dafür nur wenige Minuten pro Tag. Oder man automatisiert den Prozess zur Gänze, wobei das nur weit fortgeschrittenen Tradern möglich ist. Gehen wir daher von Automatisierungen weg und beschäftigen wir uns mit der manuellen Ausführung oder Umsetzung des Tradings.
Nun wissen wir bereits, dass Trading auch handeln bedeutet. Doch wie passt das nun mit der Aussage zusammen, dass Trader wenig tun? Sehen wir weiter.
Natürlich muss man Trading lernen. Und im Erlernen des Geschäfts steckt viel Arbeit drinnen. Das richtige lernen beim Trading bedeutet nun nicht, die Wertpapierkennnummern der Aktien auswendig zu kennen. Es bedeutet auch nicht, die Schlusskurse der Indizes zu wissen. Lernen bedeutet, zu verstehen, wie die Märkte funktionieren und wo meine Chancen als Trader liegen. Habe ich die Funktionsweise der Börsen gefunden, ist die operative Umsetzung meiner Strategie zwar wichtig aber aus fachlicher Sicht Nebensache.
Worauf es beim Trading ankommt
Ein guter Trader steckt also viel Zeit in die Entwicklung seiner Trading Regeln. Von Regeln, die dann in ihrer Gänze eine Trading Strategie ergeben. Und da liegt auch die viele Arbeit verborgen: man muss natürlich Regeln finden, die sinnvoll sind. Nutzt man hingegen Regeln, die nicht funktionieren, wird man damit Geld verlieren. Im Trading entscheidet also alleine nur die Frage, ob meine Trading Strategie funktioniert über Sieg oder Niederlage. Und wir man das herausfindet, das sehen wir im Anschluss.
Die Trading Strategie
Eine jede Trading Strategie besteht aus 4 Bestandteilen.
- Portfolio/Underlying – was kaufe ich ?
- Einsteigszeitpunkt – wann kaufe ich?
- Anzahl Wertpapiere – wie viel kaufe ich?
- Ausstiegszeitpunkt – wann verkaufe ich?
Hat man auf diese 4 Fragen (und noch einige mehr) eine Antwort gefunden, wobei wir ergänzen: eine sinnvolle Antwort, dann hat man eine gute Trading Strategie. Und wie weiß man, ob die Strategie gut ist? In dem man sie ausprobiert.
Herausfinden kann ich also nur, ob meine Strategie gut ist, wenn ich sie teste. Da ich die Zukunft nicht kenne, muss ich die Strategie auf die Vergangenheit anwenden. Die korrekte Frage lautet also: hat meine Strategie, die ich traden will, bisher funktioniert? Wenn die Antwort ja lautet und wenn ich den Testprozess richtig aufgesetzt habe, dann stehen die Chancen gut, dass die Strategie auch weiterhin gute Resultate liefert. So einfach ist das – und so schwierig zu gleich.
Fazit Trading
Mit einer funktionierenden Trading Strategie ist die operative Umsetzung der Strategien dann bloß noch Nebensache. Natürlich muss man (täglich) seine Orders einstellen, Aktien kaufen und Verkaufen. Doch der eigentliche Reiz im Trading ist es, neue Ideen zu entwickeln und diese zu testen. Erfolgreiches Trading ist also möglich, wenn man als Trader seine Hausaufgaben macht. Und von denen gibt es auch für den Anleger, der langfristig Aktien kauft und hält zahlreiche.
Investment
Auch ich war zuerst Anleger bevor ich darüber hinaus mit dem Trading begann. Zunächst wusste ich wenig über Aktien und Börse. Doch bald verstand ich, dass ich auch beim Anlegen dazulernen musste. Eines der ersten Dinge, die ich bald verinnerlichte, war eine unabdingbare Spezialisierung auf eine einzelne Anlegeklasse. Bei mir war es die Aktie, die ich wählte, und daher rate ich ihnen, ihren Fokus ebenso auf eine der vielen Anlageklassen (Aktien, Währungen, Rohstoffe etc.) zu richten. Fortan wollen wir uns aber über Aktien unterhalten, weil das mein Spezialgebiet ist.
Was sind Aktien?
Als Aktionär bin ich Miteigentümer eines Unternehmens. Jeder Unternehmer möchte seine Firma natürlich weiterentwickeln, größer und erfolgreicher machen. Und Erfolg passiert nicht über Nacht sondern ist das Ergebnis jahrelanger, harter Aufbau Arbeit. Aktionäre vergessen das manchmal. Ihnen kann der Erfolg nicht schnell genug gehen. Doch Geduld hat bei Investments oberste Priorität. Doch das hat seine Tücken, wie wir gleich sehen werden.
Aktienkurse – das große Missverständnis
Der Preis eine Aktie hat in den seltensten Fällen mit dem Wert des Unternehmens zu tun. Vielmehr schwanken Aktienkurse permanent. Aktien sind entweder unterbewertet oder überbewertet. Und manchmal kann diese Schwankung, auch Volatilität genannt, hoch sein.
Wenn zwei Menschen an der Börse aufeinandertreffen, um Aktien zu handeln, dann sind sie gegenteiliger Meinung über die weitere Entwicklung des Aktienkurses. Achtung: wir schreiben an dieser Stelle bewusst nicht, dass sie gegenteiliger Meinung über die weitere Entwicklung des Unternehmens sein müssen. Es geht bloß darum, dass einer verkaufen und der andere kaufen will.
Vielleicht ist auch der Verkäufer der Meinung, dass das Unternehmen weiter wachsen wird, er braucht aber bloß gerade Geld? Vielleicht will er später die Aktie billiger zurückkaufen, weil er denkt, sie ist augenblicklich zu teuer? Die Gründe, warum jemand verkauft, sind vielfältig. Die Gründe, warum jemand kauft sind hingegen immer die gleichen: man erwartet sich Kursgewinne.
Stellen sie sich an dieser Stelle vor, dass ihr Haus, das sie besitzen, an der Börse gehandelt wird. Jeden Tag, ja mehr noch, jede Sekunde schwanken die Preise ihres Daheims. Das würde viele wohl verrückt machen. An der Börse geschieht genau das. Und Anleger, die mental darauf nicht vorbereitet sind, verschafft das oft große Probleme. Sie geraden in Euphorie oder in Panik.
In guten Zeiten steigen (fast) alle Aktien. In schlechten Zeiten fallen (fast) alle Aktien. Die Firmen, die sich dahinter verbergen, sind jedoch die gleichen. Es gelten die gleichen Zukunftsaussichten – auf lange Sicht – in jeder Hausse oder Baisse. Man braucht nur gute Nerven um das Auf und ab auszuhalten.
Als Anleger sollten sie langfristig denken. Es geht nicht um die Tages-Kursschwankung. Darum kümmern sich die Trader. Sie als Investor müssen versuchen, gute Aktien zu angemessenen Preisen zu kaufen. Recherchieren sie. Versuchen sie, das Geschäftsmodell zu verstehen. Hat es langfristig Zukunft oder nicht? Wie sieht es mit dem Management aus? Hat es Erfahrung?
Sie müssen sich nicht in den Bilanzen der Firmen vergraben und „Erbsen“ zählen. Das tun ohnehin die Heerscharen an Analysten für sie. Sie müssen bloß eine grobe Einschätzung zur unternehmerischen Situation für sich selbst abgeben können um zu beurteilen, ob der Preis, zu dem die Aktie gerade gehandelt wird, angemessen ist. Wenn Preis/Leistung stimmen, dann kaufen sie. Wenn nicht, dann warten sie.
Fazit Investments
Wie heißt es so schön. Wer billig kauft, kauft teuer. Stimmt nicht immer aber oft. Und es gilt im Alltag so wie an der Börse. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel. Aber meist gibt es einen Haken, wenn eine Aktie besonders billig gehandelt wird.
Wobei billig oder teuer nicht an der Höhe der Notierung gemessen wird sondern am dahinterliegenden Wert. Wenn sie in der Lage sind, diesen Wert grob zu erkennen und dann noch ihre Nerven bewahren, wenn die Märkte wieder mal in eine Depression verfallen, dann werden sie langfristig ein erfolgreicher Anleger.
Natürlich kann man an der Börse sowohl als Trader als auch als Investor Geld verdienen. Sie müssen bloß da und dort ihr Handwerk verstehen. Als Anleger ist es ihre Aufgabe, eigene Überlegungen anzustellen. Natürlich kann und soll man auch die Meinung von Experten einsehen. Aber die finale Entscheidung, wo und wann sie investieren, muss aus ihrer Überzeugung heraus kommen. Wenn sie bereit sind, ein wenig Zeit in ihre Investments zu stecken, werden sie von der Börse dafür reichlich belohnt. Nicht über Nacht – das hatten wir schon. Aber auf lange Sicht zahlt sich ein Investment in Qualitätsaktien sicher aus.
Mehr über mich, wie ich vor mehr al 20 Jahren zu Börse, Aktien und Trading kam und wie ich Anleger heute im ganzen deutschsprachigen Raum bei ihren Börsenentscheidungen unterstütze, erfahren sie auf meiner Homepage: https://thomasvittner.com/about/.